In Wedel an der Elbe.

Die Planung für die nächste Radtour wird direkt an der Elbe mithilfe Holsteins Entdeckerkarte gemacht
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Hörgeschichten vom Ochsenweg

Episode 20 Wedel

Intro: Begleitet das Vater-Tochter-Duo Tjark und Freya auf ihrer Tour entlang des Radfernweges Ochsenweg quer durch Schleswig-Holstein. Die beiden geben euch viele Einblicke zu Land und Leuten, Hintergrundinformationen zur Geschichte und Wissenswertes zu Flora und Fauna. Und ganz nebenbei auch zu ihrer eigenen Familiengeschichte, was nicht immer so ganz einfach ist, denn bei den beiden prallen ihre unterschiedlichen Charaktere aufeinander.

Erzähler: In Wedel an der Elbe

Auf dem Ochsenweg in Wedel entdecken Freya und ihr Vater Tjark die beeindruckende Schiffsbegrüßungsanlage und den einzigartigen Naturraum der Elbe. 
Zwischen Natur und Kultur widmen sich die beiden Nordlichter den wichtigen Fragen des Lebens:  Quo Vadis? Wohin soll’s gehen? Oder wie sich Natur, Kultur und Landwirtschaft am Ochsenweg begegnen und sich gegenseitig bereichern.

Tjark: „Moin, Freya. Alles gut?“

Freya: „Moin.  Jo, ich freue mich auf das kleine, aber feine Städtchen Wedel im Kreis Pinneberg, wohin uns der Ochsenweg heute führt. Wusstest Du, dass es berühmt ist für seine Schiffsbegrüßungsanlage.“

Tjark: „Na klar.
Wenn ein Schiff die Unterelbe bei Wedel passiert, kommt es am Willkomm Höft vorbei. 
Für jedes ankommende Schiff wird dessen Landesflagge gehisst und die Nationalhymne gespielt. Und Wedel selbst ist mir auch nicht unsympathisch. All die typischen norddeutschen Backsteinhäuser und Fachwerkhäuser, wie das Reepschlägerhaus von 1758“

Freya: „Auch der Marktplatz von Wedel war - wie so typisch für den Ochsenweg - schon seit Jahrhunderten ein wichtiger Umschlagplatz mit unseren Nachbarn aus Dänemark.“

Tjark: „In Wedel wurden die Ochsen über die Elbe verschifft.“

Freya: „Und die ganzen historischen Gebäude von Wedel… {schwärmt Freya}  
Ich habe gelesen, es gibt auch einen Planetenlehrpfad, der die Größe der Entfernung der Planeten des Sonnensystems darstellt. Er beginnt am Yachthafen und führt auf 6 Kilometern durch die Wedeler Marsch bis an die Hetlinger Schanze.“

Tjark: „Na denn man tau.“

Freya: „Ist die Natur bei uns in Schleswig-Holstein nicht ein Gedicht? {schwärmt Freya} Ich kann mich kaum sattsehen an der Elbe. Sie zählt zu den natürlichsten Flusslandschaften Europas. Ökologisch besonders bedeutend ist der Ästuar. Jener Bereich der Elbmündung, der den Tiden der Nordsee ausgesetzt ist. Weil genau in dieser Zwischenzone jede Menge Sedimente aus dem Oberlauf und aus der Nordsee eingetragen werden. In der Brackwasserzone stirbt das Plankton aus dem Süßwasser ab. Nährstoffreiches Gewässer mit einem großem Fischreichtum und üppigem Pflanzenwachstum sind die Folge.“

Tjark: „Nu kommt wieder ihr auswendig gelerntes Wissen von den Professoren aus der großen Stadt, hm?“

Freya: „Hör doch mal zu! Das ist interessant! Wie das Wattenmeer wird es so nämlich zum wichtigen Rastgebiet für Zugvögel. Auch Seehunde und Schweinswale folgen den aufsteigenden Stinten bis nach Hamburg. {Freya begeistert} Über Jahrtausende hat das Wasser Priele, Inseln und Uferzonen an der Unterelbe geformt. Noch heute entstehen ständig neue Lebensräume für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. Auch endemische, Arten, die nur hier vorkommen“

Tjark: „Na das lob ich mir! Landgemacht eben.“

Freya: „Beeindruckend, wenn Natur und Kultur Hand in Hand arbeiten. 
Zusammen mit einer sinnvollen Landwirtschaft könnten wir die Herausforderungen der Zukunft meistern. Und wenn Du mich ernst nimmst, könnte ich mir vorstellen, den Hof nach dem Studium zu übernehmen, Vader. Ohne Gedöns. Ökologisch und zukunftsgewandt. 
Eben nicht immer höher, schneller, weiter um jeden Preis… {Freya ist Feuer und Flamme}

Tjark: „Na siehst Du, dann sind wir uns ja einig.“

Freya: „Stimmt. Kommt auch nicht oft vor, oder? Das kann ja noch was werden mit uns beiden.“

{beide lachen}

Erzähler: Ach, die beiden. Und ihr? Wenn ihr von Süd nach Nord fahrt, startet ihr wahrscheinlich grade erst eure Tour auf dem Ochsenweg und wir wünschen euch ganz viel Spaß! 
Wenn ihr von Nord nach Süden gefahren seid, ist Wedel wohl möglich eure letzte Station. Wir hoffen, ihr nehmt tolle Erinnerungen und ganz viele Eindrücke mit nach Hause.

Outro: Ihr wollt noch mehr zum Ochsenweg wissen? Unter www.ochsenweg.de findet ihr alles Wissenswerte und Planungstools für eure persönliche Tour entlang des Weges. Es gibt dort Tipps für Unterkünfte, Sehenswertes, Einkehr- und Rastmöglichkeiten und noch sehr viel mehr!